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Bergfink, Eichelhäher, Fasan, Futterhäuschen Pro & Contra, Hirnlose Hundehalter, Jäger, Koschkas Erbschuld, Osbektal, Pro Osbektal, Weiterfüttern!, Winterfütterung
Nachdem ich schon wieder fast ein Vierteljahr in Kaltland bin, wird es Zeit für ein Lebenszeichen. Leben findet bei uns, zumindest was die Anzahl der Induvidien angeht, in erster Linie im Garten statt.
Mein Bio-Seminarleiter präsentierte uns irgendwann seine These, dass der Zugang zur Biologie bei den meisten Menschen über den Tümpel oder das Vogelfutterhäuschen stattfindet. Man kann von Winterfütterung halten was man möchte. Jäger die im Winter das Wild hegen, um es im Frühjahr über den Haufen zu schießen werde ich wohl nie verstehen. Auch das Füttern von Singvögeln im Winter ist etwas zwiespältiig, werden doch recht einseitig bestimmte Arten gestärkt und gleichzeitig abhängig vom Menschen – die natürliche Auslese wird so umgangen. Andererseits bietet das Futterhaus die Möglichkeit einen Zugang zur Natur zu schaffen. Meine gerade Fünf gewordene Tochter kann mittlerweile mindestens zehn Singvogelarten benennen und auseinanderhalten. Einige Argumente zum Pro & Contra der Vogelfütterung sind hier gelistet. Zu den Pro-Argumenten die aufgeführt sind, möchte ich noch hinzufügen, dass ich mit der Winterfütterung evtl. die Schneise wieder füllen kann, die meine Katze in ihrer aktiven Zeit in den Wildvogelbestand geschlagen hat.
Aber was gibt es denn nun bei uns am Vogelhaus zu sehen? Die Artenliste:
- Grünfink (Carduelis Chloris), der ja eigentlich gelb ist und gern im Rudel aufschlägt,
- Bergfink (Fringilla montifringilla), auch gern im Rudel und möglicherweise ein Gast aus Skandinavien,
- Stieglitz oder Distelfink (Carduelis carduelis), mein Favourit diesen Winter,
- Dompfaff oder Gimpel (Pyrhulla pyrhulla), viel zu bunt für hier,
- Buchfink (Fringilla coelebs),
- Haussperling (Passer domesticus), graue Mütze im Gegensatz zur braunen des Feldspatzes,
- Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) hamstert Körner und verputzt sie wo anders,
- Rotkehlchen (Erithacus rubecula) is ja eher ein Rostkehlchen,
- Amsel (Turdus merula), die Proleten des Vogelhauses, schubsen, prügeln und bepöbeln sich gegenseitig und alle anderen,
- Wacholderdrossel (Turdus pilaris),
- Blaumeise (Parus caeruleus) ist deutlich größer als die superniedliche
- Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) und etwas kleiner als die
- Kohlmeise (Parus major).
Nicht typische Singvögel, aber auch Gäste ums Vogelhaus herum wären dann noch:
- Ringeltaube (Columba palumbus),
- Buntspecht (Dendrocopos syriacus) am Meisenknödel,
- Eichelhäher (Garrulus Glandarius),
- Elster (Pica pica),
- Fasan (Phasianus colchicus) unser täglicher Gast („Papa, der Fasan ist wieder da!“),
- Rehe (Capreolus capreolus) und ein
- Sperber (Accipiter nisus) wurde auch schon gesehen.
Für mitten in der Stadt finde ich das recht beachtlich, wobei das Osbektal den Tieren trotz der unbelehrbaren Warumsollichmeinköterimschutzgebietandieleinenehmenmenschen sicher noch genug natürliche Rückzugsbereiche bietet.
Und zum Schluss noch ein kleiner Appell: Verantwortungslos ist es, dass die Supermärkte das Vogelfutterangebot bereits vor Wochen zu Gunsten der Osterartikeln aus dem Programm genommen haben. Solange es noch Minusgerade gibt und damit verbunden Bodenfrost herrscht, Pflanzen noch nicht austreiben und letztendlich noch keine Insekten unterwegs sind, benötigen einmal angefütterte Vögel weiterhin Futter. Dieses gibt es auch in Zeiten der eingeleiten Osterzeit (…welche wiederum den Vögeln recht egal ist) in den Zoohandlungen.
Also: Weiterfüttern! Abtreten!